Meine Radtour zur Besichtigung  der Tour de France 2007


     Martigny_Col_de_Forclaz            hoch_zum_Forclaz_1526          auf_halber_Passhoehe

Ich fuhr mit dem Auto zur schweizerisch-französischen Grenze nach Martigny, wo vorm Appartement der steile  Forclaz Pass
( 1526 m 1050 m Höhenunterschied ) mit schönen Weingärten bedeckt emporragte.

Früh gegen 8 Uhr begann ich meine Tour mit voller Ausrüstung (Zelt,Schlafsack,Lebensmittel, 2 l Mineralwasser) und gemischten Gefühlen.
Mein Gepäck war so schwer, dass ich kaum aus dem Sattel steigen konnte. Ich klettere meistens nicht im Sattel sitzend, höchstens am Anfang der Ansteigung. Diesmal habe ich mir vorgenommen, diesen Pass bis zur Höhe im Sattel sitzend zu bezwingen.
Dabei habe ich an die Tage gedacht, wo nicht 1050 m, sondern 2270 m Höhenunterschied zu bewaltigen sein wird.
Schliesslich nur mit einer kurzen Pause, siehe Fotos, erreichte ich die Höhe von 1526 m.
Die erfrischende Bergabfahrt folgte dann.
Der nächste Pass war Col des Montes (1461 m). Dort erblickte ich  Mont Blanc in grellen Sonnenschein zum ersten Mal im Leben.

    ColdesMontets            Mer_de_Glace_Chamonix.jpg            Chamonix_Bosson_glacier


Danach bergab ging es abgesehen von wenigen Ansteigungen bis Chamonix, wo mich strahlender Sonneschein und grosse Hitze erwartete, obwohl der Gletscher gegenüber lag. 



     Chamonix_with_Alps_peaks            Gorge_de_la_Diosaz_szurdok            Gorges_de_la_Diosaz_le_Fayet_fele_viadukt

Man würde denken, dass der mehrere tausend meter lange Gletscher  (Mer de Glace ) die Luft vielleicht abkühlen würde.

Erneute Bergabfahrt: ich kam hinunter ins nur einge hundert Meter über Meeresspiegel gelegene Tal.
Dieses Viadukt wollte ich unbedingt fotografieren, aber damit nicht gerechnet, dass ein Polzeiwagen mit Zivilkennzeichen gerade vorbeifährt. Zuerst war es mir nicht ganz klar, weshalb sie schrienen, da ich immer noch mit dem Fotografieren beschäftigt war.
Dann setzten sie Blaulicht auf das Dach und noch lauter schrien.
Kaum erreichte ich das Tal, führte die Strasse wieder hinauf. Es war eine schreckliche Hitze. In einer romantischen schattigen Kurve hielt ich an der Brücke über einem Bach an, um zu essen, zu trinken und Kräfte zu sammeln.
Dann merkte ich, dass etwa aus der hinteren Packtasche tropft. Es stank sehr. Was is passiert ? Als Reserve brachte ich von zu Hause zwei Dosen alkoholfreies Bier mit. Ich hatte die Absicht, nach Bezwinges der Pässe  Galibier und Col D L Iseran als Belohnung eine Dose zu trinken. Sie bekamen ein Loch und das Bier lief weg.
Dadurch wurden viele Bekleidungsstücke beschmutzt.
Im Bach wusch ich sie und lege am Geländer zum Trocknen. Freilich wurden sie nicht trocken, denn ich musste bald weiterfahren. Später im Kemping konnte ich sie einigermassen trocknen.
Langsam erreichte ich auf der steigender Strasse das erste Skigebiet der französischen Skigeschichte Megeve, dann nach mehrmaligen Anhalten im Schatten kam ich am frühen Nachmittag ins Kemping ( Praz sur Arly), welches mir meine Gastgeber in der Schweiz empfiehlen.
Am nächsten  Tag früh Heissluftballonen veraschiedeten mich von Praz sur Arly.

Zweiter Tag

     Fahrradtour_nach_Albertville            kerekpartura_Albertville_belvaros           Tour_de_France_Gyorsasagi_hajra

Ich fuhr nach Albertville früh los, denn ich dachte wegen des Sprintes (PMU) der Verkehr schon zeitiger umgeleitet wird und viele Besucher kommen.
In kaum einer Stunde erreichte ich die Stadt bei der Abfahrt von 40 km. Eine gute Durschnittsgeschwindigkeit !
Meine Ehrenrunde machte ich in der Stadt der Winterolympiaden 1992. Im Park frühstückte. Anschliessend suchte ich einen geeigneten Platz vor dem Sprint auf der Hauptstrasse, woher ich gut fotografieren konnte.
Etwa vier Stunden musste ich auf die Fahrer warten, aber  2 Stunden vor der Ankunft des Feldes fingen an, die Fahrzeuge der ungefähr vierzig Sponsoren vor uns vorbeizufahren und Geschecke zu "streuen".
Der Platz eignete sich zum Fotografieren nicht mehr, denn die Sonne wendete sich und  als Gegenlicht schien.
Aber meine Digitalkamera liess ebenfalls die schnell aufeinander folgenden Exposizionen nicht zu.
Nach dem Sprint kamen  vereinzelt noch  ausgerissene Fahrer vor dem Feld. Nun kamen die  Verfolger an. Bald näherte sich das Feld an uns, lang    vezogen. Schliesslich war auch das Heer der Begleiter vorbei.
Schnell packte ich meine Sachen, denn ich musste noch etlichen km fahren und das nächte Kemping  finden.
Zuerst radelte ich im  Isere-Tal in der Hitze. Dann kam die Landschaft von Maurienne.

Dort konnte ich mich nur auf die guten Absichten des Inhabers verlassen, denn der Kempingplatz war am Nachmittag schon voll.
Angeblich war ich sein erster Gast aus Ungarn, so spazierte er mit mir auf dem Camping des Grand Cols "Kemping der grossen Pässe"  herum, um schliesslich eine Stelle zwischen den Spaniern und der Familie aus Holland zu finden.
Der Kempingplatz war voll mit den Schildern der Pässe der Umgebung, die meisten lagen über 2000 m.


Dritter Tag

     Ziel_Col_du_Galibier            140_fel_Col_du_Telegraphe-on           bycicle_tour_Mt._Thabor_3186m
       im Hintergrund Mont Bréguin
 
                           
Da ich schon ahnte, in der grossen Menge der Fans kaum Chance einen Platz im Kemping unter Galibier zu haben, stand ich vor 6 Uhr auf und um 7 sass ich im Sattel in Richtung des grossen Passes. Der Name  Col de Telegraph  oder Col du Galibier lässt das Herz jedes einstigen Radrennfahrers höher schlagen.
Nun standen sie vor mir. Beim Bäcker in St.Michel de Maurienne füllte ich meinen Vorrat auf, und warf ich einen lezten Blick von der Brücke des Arc-Flusses auf die Berge Richtung  Col de Telegrapf.

Relative schnell kletterte ich auf den Pass Col du Télegraphe 1586 m , danach hinunter in Valoire (1430m) zum Kemping.
Ich trug meine eingebüffelten französischen Sätze vor. Diesmal blieb die Wirkung aus. Dann wirderholte ich meine Sätze.
Nun anwortete die Dame, sie verstehe, was ich sage, jedoch kann sie sich nicht vorstellen, dass ich nicht begreife, wie könnte es einen freien Platz geben. Denn diese wurde Wochen vorher schon gebucht.
Um mich zu beruhigen, ging ich in einen Lebensmittelladen, kaufte mir ein Orangensaft  d  ich auf Anhieb austrank. Wenig Süssigkeiten ass ich noch, unterdessen unterhielt ich mich mit Mädchen aus der Schweiz und Deutschland, die ebenfalls mit dem Rad zu Tour de France  kamen.
Plan B kam zur Verwendung.
Ich fuhr weiter, kaum erreichte ich die Grenze des kleines Ortes, sah ich die Polizisten, die alle aus dem Tal ankommenden Fahrzeuge energisch zurückwiesen.
Die Strassensperre galt glücklicherweise den Radlern nicht, ich durfte weiter. Eine flache Ansteigung, rechts an der Strasse  ein kleiner Fluss, beiden Seiten hohe Berge und das Ziel weit vorne : Col du Galibier. Ich erblickte einen kleinen grassigen Platz bei einem verlassenen Lagerplatz. Das wurde mein Zeltplatz. Schreckliche Hitze war, so ruhte ich mich im Schatten aus, währenddessen versuchete ich die Murmeltiere zu fotografieren, aber nur diese Blumen rannten nich fort.
Wasser holte ich mir aus dem  hinunterstürzendem Bach des  gegenüberstehenden Berges .

Vierter Tag
    steep_section_to_Galibier last_turns_to_the_top
Nun war es mit völlig klar, am nächsten Früh muss ich tatsächlich beizeiten losfahren, um überhaupt einen Platz bei der Bergwertung ergatten zu könnnen.
Um 6 Uhr war ich schon bei der ersten Kurve,wo viele Wohnmobile und auf breiteren Stellen Zelte die Strasse
säumten.
Am Fusse der hohen Gipfel in einer Rechtskurve fiel mir die Aufschrift "Coppi sempre present "  "Coppi ist immer da "ins Auge. Ich wäre beiname gerührt, aber  unwillkürlich blickte weiter hinauf. Die steilste Strecke der 24 km langen Ansteigung  ragte mir bedrohlich empor.
Da legte ich mein Versprechen schon lange weg, im Sattel sitzend zu fahren, stehend käpfte ich mit den Höhenmetern.
Nach dieser steilen Ansteigung sah ich Fans aus Jena. Der Begrüssung "Es lebe die DDR !" freuten sich grenzlos.
Dann sprach ich mit ihnen kurz , anschliessend tüchtig angefeuert liessen sie mich weiter in die Pedale treten.
Bald blickte ich hinauf  auf die wahrscheinliche Passhöhe. Bis da musste ich noch eine halbe Stunde käpfen.Hier waren schon viele  Schriften auf der Fahrbahn unter denen fand ich auch den Namen Bodrogi. Obwohl er nur voriges Jahr an der Tour teilgenommen hatte. Endlich war ich auf von mächtigen Spitzen bewachten Passhöhe ( 2654 m).

       legyoztem_Galibiert        Soler_Kolumbia_gyozelem_fele           174_Spaniards

Nachdem das  Pflichtfoto durch einen Radfahrer geschossen war, suchte ich einen Platz meinem Fahrrad, denn mir schien kaum noch Platz zu sein. Hätte ich den sieben Stunden späteren Zustand vorsehen können !
Ich legte mein Rad in der Nähe der Bergwertung zum Hang. Da ich klein bin, suchte ich mir einen Felsen am Hang  aus, woher ich über die Zuschauermenge fotografieren konnte.
Ich sass sieben Stunden auf dem Felsen bewegungslos, denn überall kleine Steine ein Geröll bildeten.
Almählich wurde die Passhöhe dicht bevölkert: über mir viele Örtlichen und Spanier sowie eine italiänische Fotografin, die später eine teuere Kamera fallen liess. Sie rutschte nach ihr, eine kleine Lavine verursachend. Dann stellte truimpfierend fest :German qualitiy it is working !
Mit ihrer Kamera baumelnd kletterte sie zurück. 20 m von  neben mir waren Amerikaner, die diese Ansteigung gering schätzten, behauptend in Tour of Georgia gibt es auch 22 %-ige Ansteigung. Nun sah ich in der Ferne noch eine ernom lange Fahnenstange auf der Spitze eine kleine und weiter unten eine grosse ungarische Fahne. Offensichtlich waren Fans aus Siebenbürgen.
Dann legte sich der Ansturm der  Werbefahrzeuge, immer lauter werdend und immer mehr Hubschrauber flogen näher.
Die ungarische Fahne legte ich neben mir. Jedoch kam sie nicht in die Sendung, denn ich war etwa 20 m von der Zielinie der Bergwertung entfernt.
Endlich konnte man sie,eine kleinere Fahrzeugkolonne  in der unteren Kehre sehen.
Die Tour ist angekommen !
In der unteren Kehre konnte man sehen, dass nur ein Fahrer kam. Einer der beiden deutschen Radler unter mir sprach französisch, und aus der Rundfunksendung teilte uns mit, dass der Kolumbianer, der junge Bergspezialist Mauricio Soler mit drei Minuten Vorsprung kommt.
Aber in der ersten grösseren Gruppe der Verfolger befanden sich Rassmussen,Contador,Sastre, Andreas Klöden,Moreau und noch andere Favoriten.

       Astarloza_Euskatel          Kim_Kirchen_LUX          Kim_Kirchen_LUX


Später erfuhr ich im Ziel in Briancon, dass Soler auf der steilen Bergabfahrt nicht mehr eigeholt werden konnte.
Auch der Etappensieg gehöre nun ihm. Am Ende der Tour gewann er auch  das Bergtrikot. Das war bis heute sein bestes Jahr.
Die Verfolger näherten sich  immer mehr. So sah das Ziel der Bergwertung aus. Mir gelang einige Fahrer zu fotografien: Astarloza (Euskatel), Kim_Kirchen_LUX , Gruppen von Andreas Klöden , Inglinszkij(KAZ),Sylvian Chavanel, weitere Verfolger und sie kommen fortwärend.... auch Spanier z.B. Jose Luis Arrieta,danach  das Feld  erreichte die Bergwertung.
Was nachdem alle Fahrer durch waren, passierte, war veileicht eins der grössten Erlebnisse meines Lebens.
Mehrere hundert Radler fuhren  auf der steilen Bergabfahrt mit 56-60 einige sogar über 70 km/h- auf der abgesperrten Landstrasse vor den Zuschauern, an Strassensperren vorbei - gleichzeitig los .
Ich nahm meinen Anteil am Rollwettbewerb. Obwohl schwer beladen,überholte ich zahlreiche Fahrer.
Im Tal angekommen, versuchte ich mich an die gebildeten Gruppen anzuschliessen und 1-2 km mitzuhalten.
Das war beinahe wie ein echtes Radrennen.
Im Ziel in Briancon erkundigte ich mich nach dem Sieger, ergatterte mir noch ein "Promotion-Eis, was ich langsam verzehrte, unterdessen beobachtete die stolze Burg auf dem  gegenüberstehenen Berg .
Alles Gute endet einmal und schon wieder schlängelte sich die Strasse hinauf auf der langen Ansteigung zum Pass  Col de Montgenevre 1854 m ) zur italiänischen Grenze.
Die heimfahrenden Italiäner zogen geschwind an mir vorbei. Mein schweres Gepäck war keine Erklärung dafür.Das zu Hause ausgekundschaftete Kemping konnte ich kaum abwarten. Am Ende ein französischer Radler zeigte es  mir, obwohl es an der Strasse lag.
Bis dann wurde ich sehr müde. Es stellte sich heraus, dass es nur ein für Wohnmobile errichteter Platz war weder Schilder noch Reklame. Dort fand ich nur Trinkwasser und gleich hinter einem Buckel   in der Nähe schlug  ich mein Zelt auf einer Wiese auf. 
In jeder Richtung in der Ferne  sah ich die Säulen der Skilifte.

Fünfter Tag
Der offizielen Teil hatte ich schon hinter mir. Nun musste ich nur noch auf mich aufpassen, dass ich heil und trocken mein Auto in Martigny errreiche.
Aber der höhster Pass Col d L Izeran mit 2770 m stand noch vor mir.
Ich stand wieder am Morge aller früh auf, denn ich rechnete wieder  mit grosser Hitze  am Mittag.
Schnell erreichte ich die Passhöhe und war schon in Italien. Auf der Grenze erblickte ich wieder Mont Blanc in der  frühen Kälte.
Nun konnte ich lediglich ahnen, welcher es von den vielen sein mochte. Steile Abfahrt, scharfe Serpentinen und wenig Verkehr folgten.
Unweit von der französischen Grenze stand Fort Esile. Mir schien, dass auch zwischen den Franzosen und Italiänern war es nicht  immer gemütlich .
Im der ersten italiänischen Städchen schoss ich paar Fotos. Die Promenade von Cesana Torinese.
In Italien fühlte ich mich mehr zu Hause , wenigsten konnte ich auf italiänisch fragen und mich auf die bekanntliche auch von mir erlebten Gastfreundschaft der Italiäner mit Recht verlassen. 
Im Tal angekommen entzückte mich die Aussicht auf die Autobahn aus der  Vogelperspektive,sowie die andere Autobahn am Berghang.
Aber schon stand vor mir die Bewaltigung des  Höhenunterschiedes  von 2270 m in der unerbärmlichen Hitze.
An der Ansteigung war ich das erste Mal Sieger, denn überholte ich einen Radler aus Holand, der  ebenfalls bepackt war wie ich.
Die  Grenze wollte einfach nicht in Sicht kommen. Mehrmals legte ich eine kleine Pause ein, trank Wasser aus den Bächern,ass ich  etwas. Trotzdem kam die Passhöhe nicht in Sicht. Stellenweise standen Höhenanzeiger, so konnte ich meine Fortschritte verfogen.
Endlich erreichte ich  die Grenze !  Freilich, kein Gebäude, kein Grenzsoldat. Schnell ein Foto. Beim Fotografieren merkte ich, dass ich zwar die Grenze erreichte, aber noch nicht die Passhöhe ! Normalerweise ist die Passhöhe gleich die Grenze.
Oberhalb des Wasserreservoirs  schlängelte sich etwas. Das konnte nur die Strasse sein ! Dies war der Augenblick, wo mich meine ganze Geisteskraft  veliess, denn meine Kräfte schon lange zuvor.
Danach erfrischte mich bei jedem Bach oder Quelle , hier ruhte mich  noch länger aus , naschte ich wieder.
Wie ich langsam höher kam, auch der Wind erhob sich. Freilich nicht als Rückenwind, sondern als Gegenwind. Wahrscheinlich war ich weiter unten im Wald mehr geschützt. Endlich erreichte ich doch den See   Lac de Mont Cenis ( 1925 m) mit seinem unwahrscheinlich wunderschönen  blauen Wasser, umgeben von  Riesengrossen Spitzen z.B.3610 m .
Hier musste ich  zu Kräften kommen, denn Radler kamen laufend von der anderen Seite hinauf. 
Dieses Foto von mir machten Radfahrer aus Linz. Eine ganze Gruppe  kam auf den Pass hinauf.


     tired_at_lake_Mont_Cenis            Lac_du_Mont_Cenis            bycicle_tour_in_the_Alps_3610m


Noch ein kleiner Pass Col de Mont Cenis (2083m) war auf dem heutigen Program !
Freilich musste ich erst bergabfahren, dann  wieder zum Pass hinauffahren. Erst danach kam die lange und steile Bergabfahrt.
So konnte ich wieder fitt ausgesehen ins Kemping  von Lanslebourg einrollen. Auf diesem  lieblichen kleinem Kurort dachte ich mir ein Essen bei einem Glass Stella Artois verdien zu haben.
Aus dem Fenster beobachtete ich den gemächlichen Verkehr des kleinen Erholungsortes.

Sechster Tag
Nächsten Tag früh setzte ich meine Radtour optimistisch trotz des ersten  Höhenunterschiedes von 1925 m bei Sonnenschein..
Ich fuhr an  Häusern alten Styles vorbei,manchmal von anderen Radlern mit Gepäck  begrüsst.
Nach dem letztem Dorf im Tal kam wieder die erbarmungslos steile Ansteigung.
Motorradfahrer unterhielten sich mit einem französischem Bauer , dort hielt ich  auch eine Pause nicht zuletzt wegen der herrlichen Aussicht.
Ursprünglich hielten sie auch wegen der Sicht an. Er hütete einige Kühe, aber bald stellte sich heraus,dass er Appartements in Hospice hat, und von diesen ernährt er seine Familie. Obwohl  ich ihn später in einem höher gelegenen Tal traf, wo eine grössere Kuhherde war. Dieses Tal wurde von Dreitausendern schützend umgeben. Col de L_Iseran 2770 m, der  höhstgeglegene Strassenpass, wo ich überhaupt war.

     Ziel_Col_du_Galibier            140_fel_Col_du_Telegraphe-on           auf_halber_Passhoehe

Vom Pass hatte ich  in jede Richtung eine  wunderschöne und  respekterregende Ausicht.Z.B.die Spitze von Aiguille Pers .
Die  Passhöhe,links kommt der Fahrer aus Wien,der mein Portät später fotografierte. Die Seite nach Norden.

     a_csucson_2770m            hagoteto           eszaki_oldalon_lefele

Das für mich als historisch anzuerkennende Foto wurde von einem ehemaligen Radrennfahrer aus Wien. Er war in etwa meinem Alter, und schien genauso glücklich gewesen zu sein wie ich selber. Seine Freundin begleitete ihn mit dem Auto.
Wieder eine höllische Bergabfahrt,  mit scharfen Kehrenl. Von da oben konnte man  Val D Izert mit seinem Wasserreservoir sehen.
An der untersten Strecke der Abfahrt gab es eine frisch asphaltierte Strasse, dort kam mein bepacktes Rad nicht mehr so sehr in Schwingungen, deshalb errechte ich meinen Geschwindigkeitsrekord von  78 km/h. Dann musste ich stark bremsen, denn ich sauste in die Stadt Val D Izerbe.
In jeder französischen Stadt verteilte meine alten französischen Flugblätter, dabei beobachtete ich die Hotels, Restaurants und die weiten Bergspitzen. Hier tat ich dasselbe.
Am Wasserreservoir begegnete ich einen Engländer, der in Paris lebte, aber mit seinem Motorrad in den Alpen herumfuhr.
Er beklagte sich über die hohen Preise in der Gegen, striet aber die Reiz der Berge nicht ab.
Die nächste Bergabfahrt verursachte keine Überraschung. Noch ein letzter Blich zurück auf  Bourg St.Maurice im Tal, und ich war schon unterwegs  zum Pass Col du Petit St.Bernard(2642m).
Am frühen Nachmittag ereichte ich das Kempinget in La Rosier (auf ca. 1800 m). Später gig ich noch spazieren. Ich pflückte honigsüsse Walderdbeeren  und machte Fotos  von Egerlingen . Ich konnte mich zufrieden zum Schlafen hinlegen, denn heute absolvierte ich  etwa 2800 m  Ansteigung.

Der letzte Tag
Ich stand wieder in aller füh auf, bald war ich über den Pass Col du Petit St.Bernard ( 2642m) durch. Von der Passhöhe konnte ich  Mont Blanc wieder sehen. Dann kam wieder die Bergafahrt nach  Aosta. Von dort aus wieder ein Höhenunterschied von  583 m auf  2469 m.
Junge Rennfahrer aus Afrika kamen hinauf und sausen hinunter während ihrem Training, den Alten höflich grüssend.
Zuvor aber noch dort mit französischem Namen in Italien : Pre St. Didier . Noch ein anderer langendäre Berg aus dem Repertoir der grossen Radrundfahrten: Courmayeur
Zurückgeschaut auf  sich im Tal verteckten St.Didier. Wieder ein Dorf in Italien mit französischem Namen und einem stolzem  Burgschloss.
Das Doratal vor Aosta mit der Autobahn.
Col du Grand St.Bernard im Zielkreuz. Ich bin schon auf  1264 m in Entroubles. Immer näher zum lezten Pass.
Vor einem kleinem Regen fand ich Unterschlupf unter den Traversen der über mir führenden Strasse. Gleich benutze ich die Gelegenheit, zu naschen und die Landschaft mir  anzusehen. Dalang musste ich weiter.
Hier traf ich einen jungen Tschechen, der mit dem Rad aus Innsbruck zu Cote d Azurra unterwegs war. Er sah verdammt fitt aus.
Schon am Tag zuvor erwischte mich eine kleiner Regenschauer, nachdem ich während Fotografieren an einem steilen Hang eine Trinkflasche der Mannschaft Credit Agricole ( gehörte vielleicht Thor Hushod ) gefunden hatte.
Die Wettervorhersage meldetete für heute wieder Regenschauer.
Obwohl ich ahnte, schon die Passhöhe zu sehen, die schwarzen Wolken machten mir Sorgen. Nach Aufhören des kleinen Regens setzte ich meine Fahrt sofort fort.
Ich schlängelte mich durch eine langen Strassenbaustelle durch. Dabei bei stechendem Sonnenschein erwischte mich ein Wolkenbruch ganz unerwartet. Bis ich meine Jacke aus der Tasche herausnahm, war ich schon glitschnass. Es gab keinen Unterschluft, aber 150m weiter hinauf sah ich das Lavinenschutzdach über die Passstrasse. Bis da fuhr ich noch.
Schnell zog ich mich um und wartetete auf mein Schicksal.
Ich hatte Zeit genug, um anzuschauen, woher ich kam. Hätte ich die Macht Sankt Bernard , Schutzheiligen der Bergwanderer zu degradieren, hätte ich ohne weiteres sofort getan, denn er hätte mit dem Regen zwei Stunden ruhig warten können. 
Inzwischen ist es recht kühl geworden. Nach anderthalbstündigem Warten entschloss ich mich, trotz der vereinzelten Regentropfen weiterzufahren.
Ich wusste nicht wie weit ich vom Pass Col du Grand Saint Bernard (2469m) bin. Bald stellte sich heraus,  nur eine Kehre hatte gefehlt.
Das Pflichtfoto kam mit Hilfe aus Holland zustande.  Hospice St.Rhemy auf der  Passhöhe
Heute absolvierte ich  2700  m Höhenunterschied.

        Col_du_Grand_St._Bernard_2469m       Col_du_Grand_St._Bernard_2469m        in_Switzerland_again

Ich schaute dann in die schweizerische Dunkelheit hinunter. Etwa 50 km sind noch zu Martigny zu fahren.
Dann los !
Zwar die Fahrbahn nass war, überholte ich wieder einige Autos in den scharfen Kehren.
Es waren nur noch 21 km bis Martigny, als das Unvermeidliche geschah.
Es begann in Strömen zu giessen. Ich machte das Licht an und mit aller meinen lezten Kräften trat ich in die Pedale.
Die Autofahrer, nicht wie unsere von Budapest, überholten mich verständnissvoll in grossem Bogen, aber ich war sowieso glatschnass. Es ist immerhin nicht egal, ob das Wasser aus dem Himmel komt oder von der verschmutzten Strasse
Ich fand mein Auto auf dem Parkplatz, obgleich jemand  von den Spuren urteilend offensichtlich versucht hatte, meinen Bezinvorrat zu zapfen.
Eine freundliche Nachbarin  erledigte mir die Unterkunft, sprach weder sie noch ihre Tochter deutsch oder englisch.
Ich freute mich, denn meine Gastgeber sagten  bei meiner Abreise, es sei alles  belegt in einer Woche.

Meine Radtour zu Tour de France war zu Ende, auf sie werde ich mich bis zum Ende meines Lebens stolz erinnern.


P.S.
Nächsten Tag erwischte mich ein Wolkenbruch auf der Autobahn zwischen Zürich und Lichtenstein. Viele Autos hielten in der Pannenspur an. Ich fuhr in der dritten Spur mit  40 km/h, ich sah zwei verschwommenen Lichter vor mir, gar nichts weiter.
Ich wollte nicht anhalten, denn ich hatte nicht die Absicht auf der Autobahn im Stecken zu bleiben.In den deutschsprachigen Sendern hörte ich nur Schlimmes auch aus Südbayern. Riesige Regenfälle, überflutete Städte, sogar gab es einen Toten.
Währenddessen grübelte ich nach, war der gestrige Wolkenbruck bei der Radfahrt nach Martigny schlimmer als dieser?

Am frühen Morgen erreichte ich die ungarische Grenze. Ein kleines Chaos wegen der Autobahnetikette, aber Wärme und Sonnenschein empfing mich.

zurück zur Hauptseite